Weltaufgang statt Weltuntergang

Weltaufgang statt Weltuntergang

Weltaufgang statt Weltuntergang

# Neuigkeiten

Weltaufgang statt Weltuntergang

In seiner Predigt am Ostersonntag in der Christuskirche bezeichnete Dekan Dr. Thorsten Waap die österliche Botschaft als entscheidenden Durchbruch zum Leben. „Nicht Weltuntergang sondern Weltaufgang ist unser Schicksal,“ sagte er.

Er berichtete über eine Fernsehsendung mit Johannes B. Kerner mit dem Titel „Das große Schlüpfen“. Die Sendung zeigte, wie aus Eiern verschiedener Tierarten kleine Jungtiere schlüpften. „Das große Schlüpfen“ nutzte die Predigt als Bild für das Osterwunder: die Auferstehung Christi sei das Durchbrechen der harten Schale des Todes in ein neues Leben. Jesus sei der Erste gewesen, der sich heraus gearbeitet habe aus der leblosen Hülle irdischen Lebens, wie ein Küken aus dem Ei, sagte Waap. „Die Auferstehung ist der Anfang von etwas Neuem, Größerem, Lichtvollerem.“

Der Dekan nahm die Gemeinde mit auf eine sehr persönliche Reise des Staunens über das Wunder neuen Lebens. „Da ist ein fertiges Wesen, ein Wunder“, so Waap, der von der Geburt eines Kälbchens erzählte, das er während eines Praktikums beim Tierarzt erlebt hatte: „Mir stiegen die Tränen in die Augen, da ist man so ergriffen von innen – eine Euphorie, eine Erschütterung des inneren Menschen.“ Noch stärkere Gefühle seien bei der Geburt von Kindern im Spiel. „Ihr Frauen, was ist das für ein Moment, wenn man das Kleine ans Herz gelegt bekommt. Und wir Männer, wir sind innerlich so voller Freude, so hingerissen von unseren Gefühlen.“

Manchmal erscheine die Welt hart, kalt und tot. „Vergänglich und an so vielen anderen Orten der Welt, gewalttätig, wo Bomben fallen, Hunger herrscht und die Trauer die Oberhand gewinnt,“  führte der Theologe aus. Doch der Tod sei nur eine Tür. Das Leben habe sich seit Ostern unwiderruflich verändert. Der Ausruf „das Grab ist leer!“ sei kein poetisches Bild sondern eine Realität, die die Welt auf den Kopf gestellt habe, so Waap. Damals hätten die Jünger den Frauen nicht geglaubt, ihren Bericht vom leeren Grab für unglaubwürdiges Geschwätz gehalten. Doch die Engel am Grab zeugten von einer Begegnung mit der unsichtbaren Welt. Dies sei der Anfang einer neuen Welt und seit Ostern verbinde sich diese mit der Erde.

Waap erzählte ein auf Luther zurückgehendes Gleichnis von Zwillingen im Mutterleib. Der eine Zwilling denkt, es wird immer so bleiben und kann sich eine Realität außerhalb des Mutterleibs nicht vorstellen. Der andere glaubt, es werde nach der Geburt noch etwas viel Schöneres auf ihn warten.

Die Predigt mündete in dem Appell, Ostern nicht als ein vergangenes Ereignis zu sehen sondern als ein Geschehen, das weitergeht. Jeder Mensch sei auf dem Weg zum „großen Schlüpfen“, zum Durchbruch in ein Leben voller Hoffnung, Trost und Licht – trotz aller Dunkelheit in der Welt. 

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed